Verhandeln im Beruf – Wozu brauche ich das überhaupt?
„Wir verhandeln nicht, das brauchen wir in unserer Organisation nicht. Wir kommen miteinander gut aus“, sagte mir der Personalleiter eines renommierten Finanzinstitutes. Zu den Fragen: „Sind Sie und Ihre Vorgesetzte immer und überall der gleichen Meinung? Gab es nie Konflikte in Ihrem Team? Sind ihre Kunden immer zufrieden mit Ihren Geschäftskonditionen? Ist die Kommunikation in Ihrem Unternehmen immer harmonisch? Kommen Ihnen ihre Kolleg*innen immer entgegen?“ Dazu seufzte der Manager: „Naja, es läuft nicht immer so gut, aber solange es keine Brösel gibt, mache ich es gut – denke ich.“
Ganz häufig höre ich Leute sagen: “Ich mag nicht verhandeln. Und überhaupt brauche ich das ja auch nicht, wir sind ja hier in einer ordentlichen Organisation und nicht im Bazar.” Das kann man natürlich so sehen, doch stimmt es auch wirklich?
Verhandeln nicht eigentlich sehr häufig im Job, ohne es überhaupt zu merken?
Wie ist das denn, wenn es zwei vom Vorstand priorisierte Projekte gibt und Sie und Ihre Kollegin als jeweils Projektverantwortliche die gleichen Personen für Ihr Projekt brauchen?
Oder wenn es im Zuge einer Neuverteilung der Aufgaben darum geht, wer – was genau – mit welchen Ressourcen machen wird?
Oder wenn es in der Arbeit um die Urlaubsplanung geht?
Oder wenn es darum geht, wer Überstunden leisten soll oder darf?
Oder wer auf eine spezielle Schulung oder zu einer Veranstaltung fahren darf?
In der Arbeit bestimmt Ihre Fähigkeit zu verhandeln Ihren Erfolg und Ihr Standing.
Verhandeln ist sowohl Fertigkeit als auch Kunst, besteht aus praktischen Tipps und Methoden, aber auch sehr viel psychologischer Einsicht.
Ihrer Fähigkeit zu verhandeln hilft nicht nur Ihnen, sondern Ihrer gesamten Organisation. Mangelhafte Fähigkeiten oder schlechte Verhandlungen können das Unternehmensergebnis beeinträchtigen und Zusammenarbeit ruinieren. Wenn Sie also in der Arbeit erfolgreich verhandeln wollen, fangen Sie mit diesen Grundprinzipien an:
Nehmen Sie nicht an, schaffen Sie Klarheit.
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass beide Parteien eine Verhandlung mit einer Menge vorgefertigter Vorstellungen darüber beginnen, was die andere Partei möchte. Aber es ist keineswegs sicher, dass die eine Partei tatsächlich die Motivation oder Probleme der anderen kennt. Deswegen ist es immer sehr hilfreich, zu Beginn der Verhandlung nach der Motivation Ihres Verhandlungspartners zu fragen.
Finden Sie heraus, wie dieser die Verhandlung zu Beginn sieht und erklären Sie sich selbst. Das erzeugt Transparenz für das weitere Vorgehen und hilft, mit einem gegenseitigen Verständnis zu starten. Damit vermeiden Sie eine Menge unnötiger Hindernisse und können gleich zum Punkt kommen.
Denken Sie nicht ans Gewinnen.
Aber auch nicht ans Verlieren.
Wenn Sie in der Arbeit in eine Verhandlung gehen mit der Einstellung diese zu gewinnen oder Recht zu haben, sind Sie bereits gescheitert. Es geht nicht um Wettbewerb und sollte nicht aggressiv-konfrontativ sein. Vielmehr sollten Sie eine Verhandlung mit einer klaren Vorstellung über Ihre Ziele beginnen. Vergessen Sie nicht, es geht hier um Zusammenarbeit. Sie müssen den anderen nicht besiegen, sondern sie sollen die bestmögliche Lösung für Ihre jeweiligen Interessen und die Interessen ihrer Organisation finden.
Denken Sie an Ihr Gegenüber.
Empathie ist großartig, aber worum es bei dieser Haltung wirklich geht, ist das Geben und Nehmen in einer Verhandlung zu adressieren. Wenn Sie der anderen Person helfen können, wenn Sie erkennen, was diese braucht und was Ihre Ziele sind, dann wissen Sie auch, was Sie in die Verhandlung einbringen müssen. Und selbst wenn Sie das nicht wissen, können Sie immer danach fragen. Dies wird Ihnen helfen, auf den Punkt zu kommen und lässt Sie bei Ihrem Verhandlungspartner punkten was wiederum jene kooperative Atmosphäre fördert, die Sie in allen erfolgreichen Organisationen antreffen.
Bleiben Sie professionell, unabhängig vom Ergebnis.
Wenn Sie Ihre Emotionen Ihr Verhandeln bestimmen lassen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mit Ihrem Weggang drohen oder Ultimaten stellen – daran scheitern viele Verhandlungen. Bleiben Sie professionell. Vergessen Sie nicht, Sie sind in der Arbeit und müssen mit diesen Leuten weiterhin zusammenarbeiten. Wenn Sie Brücken abbrechen, bleiben Sie alleine zurück. Wenn Sie mentale Stärke in Verhandlungen aufbauen wollen, lesen Sie hier über diese 3 Schritte.
Wenn es um Ihr Gehalt geht.
Fällt Ihnen Gehalt verhandeln schwer?
Falls Sie zu den Menschen zählen, die problemlos mit Ihrem Arbeitgeber über Ihre Geldforderung sprechen, wird Ihnen dieser Punkt leichtfallen. Die meisten Menschen haben allerdings ein mulmiges Gefühl, wenn sie Gehalt verhandeln müssen. Darum vermeiden sie es im ersten Moment – denn das scheint das gerade das Einfachste zu sein. Bei der Gehaltsverhandlung im Bewerbungsgespräch beachten und vermeiden Sie diese 3 häufigen Fehler.
Siehe dazu auch 4 Tipps für mentale Stärke im Beruf.
Erfolgreiches Verhandeln zeigt Ihrem Vorgesetzen, Ihren Kollegen und Geschäftspartnern, dass mit Ihnen zu rechnen ist. Professionalität erzeugt Vertrauen. Deshalb hilft es Ihnen, Ihr Handlungsrepertoire bewusst zu erweitern.
Wünschen Sie sich bessere Ergebnisse in Ihrem Berufsleben und wollen Sie Unterstützung bei der Verhandlung im Job? Dann bin ich gerne für Sie da.
Meine Programme „Steigern Sie Ihren Wert!“ und „Steigern Sie Ihren Einfluss!“ sind genau für Sie konzipiert.
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• Verhandlungssituationen als solche zu erkennen und
• sich bewusst professionell zu verhalten und dabei Ihre Ziele zu erreichen.
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